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Ein kleiner Beitrag zur Dorfgeschichte

Teil 3   ( 1649 bis 1809 )

Im Jahre 1649 nahm Jan Daniel von Priort als Komtur zu Buro seinen Abschied und eine durchgeführte Inventur bescheinigte ihm einen ansehnlichen Viehbestand. Priort wurde bereits im Jahre 1645 zum Landcomtur der Ballei Sachsen gewählt. Er verstarb am 25.09.1684 in Marburg / Lahn. Beerdigt wurde er in der St. Elisabeth-Kirche zu Marburg. Im Jahre 1679 wurde er zusätzlich Landcomtur der Ballei Hessen, was seinen Tod und seine Beerdigung in Marburg erklärt. In beiden Ämtern war er auch hier sehr erfolgreich.
Der anhaltische Fürst Johann VI. ließ 1649, die Jagdhunde der Komturei pfänden, was davon zeugt, daß die Spannungen zum Landesfürsten weiterhin Bestand hatten. Im selben Jahr erschien ein neuer Komtur in Buro. Ein Mann aus niedersächsischem Uradel namens Burchard von Cramm ( 1649 -1675 ) (auch Burchart von Kramm od. Krammen) übernahm die Leitung der Komturei. Als neuer Vorsteher der Kommende mußte auch er dem Landesfürsten seine Huldigung entgegenbringen. Obwohl der Landeskomtur dies ausdrücklich untersagt hatte, fügte sich der Komtur zunächst dem Zwang, welchen die anhaltischen Fürsten ausübten. Am 14. August 1649 zitierte man den amtierenden Komtur von Buro, Burchard von Cramm, zur Landeshuldigung. Trotz aller Fortschritte war das ökonomische Fundament der Komturei, Feldertrag, Viehwirtschaft und Holzhandel, weiterhin sehr anfällig. 1651 hatten die Hochwasser der Elbe vom Herbst bis Frühjahr die Felder unter Wasser gesetzt und so den Stand des Getreides schwer geschädigt. Nur für den Eigenbedarf reichte das angebaute Korn. Da ebenfalls der Holzhandel stagnierte, übertrafen die Ausgaben der Komturei deren Einnahmen. Von Cramm versuchte die Verbesserung der Komturei weiterzuführen, in dem er zum Beispiel notwendige Dammbauten an der Elbe aus der eigenen Tasche finanzierte. In den folgenden Jahren nahmen die Querelen mit dem Hause Anhalt über zu zahlende Steuern und die unumgängliche Landeshuldigung wieder zu. Die Differenzen bezüglich der Landsteuer konnten nicht beigelegt werden. 1668 und 1674 erhielt der Komtur eine erneute Einladung zur Huldigung der weltlichen Obrigkeit, mit dem Ziel den Komtur an seine Verpflichtungen gegenüber dem anhaltischen Fürstenhaus zu erinnern. Diese Vorladungen durch den anhaltischen Fürsten Carl Wilhelm kam der Komtur Burchard von Cramm weder zu Coswig noch zu Zerbst nach. Der Tag der Huldigung, also die erneute Einschwörung auf das anhaltische Fürstenhaus, war auf dem 25. Juni 1674 in Coswig festgesetzt. Dazu hatten sich die fürstlichen Kommissare Herr von Klengel und Schönberg eingefunden. Sie machten dem Komtur unmißverständlich klar, daß er vom anhaltischen Haus bisher beschützt worden ist und der Komtur Hans von Byren (auch Hanß von Bieren) sich seiner Zeit der Huldigung nicht entzogen hätte. Auch Drohungen seitens der fürstlichen Kommissare blieben ohne Erfolg. Den Einwand, daß sich wenigstens die Untertanen von Buro der Huldigung auf das anhaltische Fürstenhaus nicht entziehen werden können, begegnete der Komtur mit dem Einwand," daß er solches wohl geschehen lassen könnte. Sie hätten aber nicht einen Fuß breit Landes, wären Dienstbothen und würden dagegen vom Hofe unterhalten". Ansonsten schob der Komtur alle Einwände von sich, da er dem Hochmeister unterstellt sei und ohne " Vorwissen seines Obern hierunter nichts thun " könne. "Er wollte es an den Herrn Deutsch-Meister gelangen lassen und deswegen sich bescheids einholen"
Der Komtur wollte anscheinend nur Zeit gewinnen, denn seinen Buroer Untertanen wurde Strafe angedroht, wenn sie auf die Forderungen der anhaltischen Fürsten eingehen sollten. Das Wirken des Komturs Burchart von Cramm kann nicht eindeutig beurteilt werden. Der Viehbestand der Kommende hatte zwar weiter zugenommen und vor allem die Rindviehzucht war ausgesprochen gut entwickelt aber bei der Einschwörung der Buroer Untertanen auf seinen Nachfolger leisteten eigenartiger Weise nur noch 9 Personen den Eid. Immerhin hatte von Cramm 1664 eine neue Glocke für die Buroer Kirche gestiftet. Wenig rühmlich war jedoch die Anschuldigung seines Nachfolgers in Buro, daß von Cramm bei seinem Wechsel 1676 zur Komturei Langeln den Kirchenkelch und die Kirchengelder mitgenommen haben soll. In Langeln wurde er nach 3 Jahren abgesetztund abgefunden.

Nach der Reformation war Buro Filialkirche von Coswig. Nach dem Landbuch des Amtes Coswig von 1566 erhält die Coswiger Kirche:

- 12 fl ( Gulden) vom Komtur zu Buro,

- 9 fl Opfergeld von den Bauern daselbst,

- 5 fl aus Klieken an Quartal- und Opfergeld.

Das Wappen derer von Cramm

Nach Quelle:
www.wappenbuch.de (Siebmacher)


D
ie Stelle eines eigenen Predigers in der Kirche zu Buro hatte die Komturei sicherlich nicht immer besetzen können. Durch die Wirren des Dreißigjährigen Krieges kam Tilemann Walkeling (*um 1600 in Berkum/Peine - 05.07.1678 in Klieken) als Pastor nach Klieken und Buro. Er hatte sich um diese Pastorenanstellung beim Fürsten von Anhalt beworben. Vorher war er bereits evangelischer Pastor in Woltdorf, Engerode und Calbrecht gewesen. Tilmann Walkeling war der erste evangelisch-lutherische Pastor hier. Seine Vorgänger waren Calvinisten also Glaubensangehörige der reformierten Kirche im Fürstentum Anhalt. Dazu muß folgendes angemerkt werden:

Die von Wittenberg ausgehende lutherische Reformation war bereits 1532 in ganz Anhalt durchgesetzt worden. Das Fürstenhaus bekannte sich 1530 zum lutherischen Glauben. Aus verschiedenen Gründen setzte der anhaltische Fürst Johann Georg I. 1596/97 eine 2. Reformation in Anhalt durch, die auf die Lehren von Johannes Calvin gründete. Es war eine Reformation von oben, die längst nicht überall ungeteilten Zuspruch im Fürstentum fand und häufig auch zur Entlassung der Pastoren führte, weil sie sich widersetzten. Diese "calvinistische Epoche" im Fürstentum Anhalt endete erst als der streng lutherisch erzogene Fürst Johann die Regierung in Zerbst antrat. Er machte 1644 gegen alle Widerstände die 2. Reformation, an die man sich nun auch schon wieder gewöhnt hatte, rückgängig.

Im Jahre 1649 trat Tileman seine Pastorenstelle in Klieken an. Zu dieser Zeit gab es im Ort noch kein Pfarrhaus und er mußte in ein halb verwüstetes Kossatengut ziehen. Natürlich waren seine weltlichen Vorgesetzten hier die derer von Lattorff. Mit ihnen trug er einen 10 Jahre dauernden Streit um seine Pfründe aus. Die Kirche lobte ihn immer als guten Menschen: "an ihm sei nichts zu tadeln". Viele Jahre später hatten sich die beiden Junker von Lattorff in Klieken lange Zeit um einen Nachfolger für ihren inzwischen greisen Pastor Walkerling bemüht, bis sie eine Lösung gefunden hatten. Sie schlugen am 29.4.1674 dem Konsistorium vor, Balthasar Siegfried den Sohn des Coswiger Rektors und Diakons Johannes Siegfried zum Substituten einzusetzen. Schwierigkeiten ergaben sich noch mit den Einkünften und der Ballei Ober- und Niedersachsen des Deutschen Ordens, weil die Ordenskomturei Buro mit vom Kliekener Pastor betreut wurde. Es kam zu einem interessanten Konsens. Beide Pastoren, der alte und der neue, teilten sich die Einkünfte. Siegfried Balthasar heiratete Catharina, die Tochter des bisherigen Pastors. So konnte am 12.11.1674 die Ordination in Zerbst stattfinden, nachdem er am 8.11. die Probepredigt gehalten hatte. Im Januar 1675 fand die Trauung zwischen Balthasar und Catharina statt. Pfingstmontag 1678 hielt Tilemann Walkerling seine letzte Predigt in Buro. Im Juni 1678 schied er aus seinem Amt aus. Kurz darauf verstarb der Schwiegervater und Balthasar Siegfried (*20.11.1647 - 17.07.1725) war Pastor von Klieken und Buro. Seine ersten Eintragungen im Buroer Kirchenbuch datieren auf den 26. August 1678. Er füllte dieses Amt bis zu seinem Tode aus, über 50 Jahre lang. Seine Einkünfte gibt er wie folgt an:

1. 40 Taler als Abgabe von den Bauern

2. 1 Wispel Roggen als Brotkorn

3. Vom Schäfer ein Märzschaf, "welches das Opfer Schaf genannt wird"

4. von jedem Hauswirt der Gemeinde 8 Groschen

5. von jedem Einwohner 1 Groschen zum neuen Jahr

Dazu kamen noch einige Privilegien:

1. Er durfte soviel Vieh halten, "alß er erhalten wil und kan" . Dafür durfte er keine Schafe halten

2. Zwei Kühe waren abgabefrei, die er auch verkaufen durfte

3. Die 4 abgabefreien Schweine durften nicht verkauft werden

4. "2 Schweine hat er frey in der Mastung, es mag volle oder halbe Mast seyn"

Die Bezüge des Predigers waren gering und er konnte davon nur schlecht leben, zumal der Pfarrer 6 Kinder zu ernähren hatte. Der Komtur von Kramm hatte aber auch Betstunden gestiftet und dafür 10 Groschen gezahlt. Weitere Einkünfte ergaben sich bei Taufen,Trauungen und Beerdigungen.

Prediger in Klieken war ab 1720 Benjamin Schweikert aus Danzig. Ihm folgten Rudolf Friedemann Schirmer, der 1756 verstarb, Emanuel Stohm aus Dessau, der 1760 nach Magdeburg berufen wurde und 1762 Prediger Friedrich Wentzel aus Alt-Landsberg in der Mittelmark. Ein Pastor, der die Gemeinden von Luko, Düben, Zieko und Klieken betreute war Johann Gottlieb Krause aus Klieken. ( * 19.1.1785 in Klieken - &dagger 5.5.1837 in Zieko). Er war mit Auguste Sophie Blumenthal verheiratet und zuvor Pastor in Wörpen gewesen. Sie hatten acht Kinder. Das fünfte Kind wurde 1825 geboren und erst um diesen Zeitpunkt war Pastor Krause nicht mehr für Wörpen zuständig, weil dieses Kind, Marie Wilhelmine Rosalia, in den hiesigen Kirchenbüchern erscheint.
Die Buroer Untertanen beschwerten sich 1752 über Pastor Schirmer in Klieken wegen der Höhe der für die Trauungen verlangten Abgaben. Der Komtur setzte daraufhin die Beträge wie folgt fest:

12 Groschen für die Logulation (?), 6 Groschen für das Aufgebot,

4 Groschen für einen Taufschein und 6 Groschen für einen Trauschein.

Eine Eheschließung kostete also einen Taler und 4 Groschen.
Den genauen Wert der damaligen Münzen zu bestimmen ist nicht möglich, weil der Münzfuß sehr verschieden war und oft gewechselt wurde. Der Münzfuß legt fest, welche Menge eines definierten Edelmetalls in welcher Anzahl von Münzen eines bestimmten Nennwerts enthalten sein soll. Dabei muss die Münze nicht ausschließlich aus dem dem Münzfuß zugrunde gelegten Edelmetall bestehen.1750 hatte der neue Taler ein Rauhgewicht von 22,272 g und enthielt 16,704 g Silber, also 14 Taler aus einer feinen kölnischen Mark.Gemeinhin wird die "Kölnische Mark" zu 233,779 oder 233,8555 g Silber gerechnet. Der Name "Mark" wird von der Marke, einem dem Silberstück aufgedrücktem Zeichen des Gewichts oder Wertes, abgeleitet. Bis 1817 gab es Lokalprägungen. Es gab: Mark (M), Taler, Schilling (Florin) auch solidus (s) und Pfennige (d). 1 Taler= 4,5 Mark. Bis 1764: 1 Taler = 20 Groschen = 60 Schilling, 1 Groschen = 3 Schilling, 1 Schilling = 6 Pfennige, 1 Taler = 360 Pfennige, 1 Groschen = 3 Schillinge zu je 6 Pfennige, 1 Groschen = 18 Pfennige

(Quelle: http://www.people.freenet.de/helmut.ramm/hopa13f.htm http://home.vrweb.de/~alexander.lensch/Mein%20Stammbaum/ )
Nach dem Fortgang des Komturs Burchart von Kramm setzte sich die Reihe der Komture aus niedersächsischem Uradel fort. Die Stammburg der Grafen von Bennigsen lag einst im hannoverschen Amte Calenberg. Neben den Gütern im Mindenschen und Calenbergischen ( Völksen ) hatte das Geschlecht auch Lehen in Gronau im Hildesheimischen, namentlich Banteln,Gronau und Dötzum. Später ist die Familie auch im Magdeburgischen und in der Niederlausitz begütert worden. Im Königreich Hannover gehörten die von Bennigsen zum ritterschaftlichen Adel.
Bethmann Franz von Bennigsen als ein Sprössling dieses Geschlechts kam 1676 als Komtur nach Buro.
Behtman Frantz von Bennigsen ( * ? - &dagger 1686) ( Schreibweise des Namens auf den Epitaph in der Dorfkirche in Buro ) wurde 1676 als Komtur in Buro eingesetzt. In seiner 10-jährigen Zeit als Komtur fallen keine bemerkenswerten Ereignisse. 1684 wurde wieder einmal ein Streit mit von Latorfs in Klieken geschlichtet und seiner Landeshuldigung ist er wohl nachgekommen. Ein guter Gradmesser für sein wirtschaftliches Geschick war das Übergabeprotokoll für seinen Nachfolger. Es stellt Behtman Frantz von Bennigsen das beste Zeugnis aus. Der Rindviebestand und auch die Pferdezucht sind bedeutend gewesen. 1678 sollte er wie seine Vorgänger zur Erbhuldigung erscheinen. Wahrscheinlich hat er sich gefügt. 1686 stirbt von Bennigsen in Buro. Sein (Epitaph) zeigt als Sterbedatum 1677 (diese Diskrepanz ist noch nicht erklärbar). Es kam sich dabei nur um das Datum seiner Einführung als Komtur handeln. Das neue allgemeine deutsches Adels-lexicon von Ernst Heinrich Kneschke gibt Bethmann Franz auf Bennigsen 1677 als Ordenscomthur zu Burow an. 1690 wird sein Nachfolger, Sigismund Friedrich von Carlowitz aus dem Hause Göllnitz, ( Kreis Altenburg ) in Buro eingeführt. Er entstammte meißnischem Uradel. Unter ihm wurden die letzten Schäden aus dem Dreißigjährigen Krieg, der schon über 40 Jahre zurück lag, beseitigt.  
Das Wappen derer von Bennigsen,
in Blau eine silberne schrägrechts liegende Hakenbüchse, nach andereren Angaben soll es sich um eine Radwinde oder ein Bindeisen handeln. Eine Hakenbüchse oder Arkebuse ist ein vorderladenes Gewehr, der Vorläufer der Muskete.
1695/96 sind fast alle Häuser wieder neu besetzt, die bisher noch leer standen oder nur unvollkommen instadgesetzt waren. Ein Namensvergleich der Kossaten, die noch hundert Jahre vorher in Buro lebten, zeigt daß es keine Übereinstimmung mehr gegeben haben soll mit den Familiennamen der Einwohnern von 1695/96. Zu Michaelis (29. September) 1696 starb der Komtur von Karlowitz .
Im Juni des 1697 übernahm ein Mann die Leitung der Komturei, unter dem die Kommende in Buro ihre größte Blüte und Entfaltung erreichen sollte, Samson Freiherr von Stein ( * um 1551 - † 1727 in Buro ).
Als Ordensritter mußte er einen Abstammungsnachweis über 16 adlige Ahnengeschlechter erbringen. Aus den Unterlagen des Deutschen Ordens-Central-Archive gehen hervor: Freiherr von Stein, von Gemmingen, von Renchen, Hahn, Horneck von Hornberg, von Balzhofen, von Dettenheim, von Hapsperg, von Hattstein, Schenk, von Flehingen, Göler, von Remchingen, von Frauenberg, von Andlau und von Rotberg.
Gleich zu Beginn seiner Tätigkeit kam es im Oktober 1697 nach einer über hundertjährigen Entwicklung des Gegensatzes zur anhaltischen Landesoberhoheit endlich zu einem Vergleich und Ausgleich zwischen seiner Hoch-Fürstlichen Durchlaucht Carl Wilhelm und dem Landkomtur Baron Friedrich Maximilian Freiherr von Stein. Mit Vollmacht des Deutschmeisters bot der Landkomtur an, die Forderungen bis 1684 mit 100 Thalern abzugelten
"... und hinkünftig allnjährlich von den Unterthanen daselbsten stat der sonst im Fürstenthum Anhalt üblichen Steuern und Quarten, Sechzehen Thaler gegen Quittung , iedoch ohnabbrüchig dessen was an von hohen Ordens und Commende wegen biß hieher ex hoc capite (gemäß der hier vorliegenden Vorschrift) und gezogen, an die iedesmahlige Fürstl. genossen Steuer-Einnehmer in Zerbst in Termino Weinachten abstatte ...".

Friedrich Maximilian Freiherr von Stein war der Nachfolger von Johann ( Jan ) Daniel von Priort als Landkomtur der Ballei Sachsen und der Bruder des Komturs in Buro, Samson Freiherr von Stein.
Das Wappen des Adelsgeschlechts von Stein basierend auf dem Siebmacherschen Wappen des 16.Jahrhunderts. Ansässig war das Geschlecht ursprünglich in Schwaben. Das Wappen ist ein Bestandteil im Epitaph des Freiherrn von (vom) Stein (auch Stayn od. Stain ) in der Buroer Ordenskirche
Das Siegel des Buroer Komturs Samson Freiherr von Stein

Samson Freiherr von Stein  (vom Stain oder auch Stayn)
 nach seiner Einkleidung als junger Ordensritter.
Weiterhin bot man an, daß das allgemeine Kirchengebet eingeführt wird und die Verordnungen und Patente des anhaltischen Hauses in Buro ausgehängt und somit veröffentlicht werden und auch dessen Einhaltung überwacht wird. Die Fürstlich Anhaltische Mandata (Verordnungen) war im Schultzen - Haus zu Buro angeschlagen, um jeden an seine Pflichten gegenüber der anhaltischen Landeshoheit zu erinnern. Die Ordensritter und zukünftigen Komture von Buro wurden angewiesen dem Fürstenhaus ohne Einschränkungen in Treue und Pflicht verbunden zu sein. Außerdem sicherte man dem Fürsten das Kirchenrecht über die Buroer Kirche (Kirchenvisitation) und die Bestätigung der Prediger zu Buro. Weiterhin das Recht, daß bei Beschwerden von Untertanen, wenn die Komture in erster Instanz nicht ausreichend Recht gesprochen hätten, diese die fürstlichen Instanzen anrufen könnten. Als Gegenleistung versicherte man sich des Schutzes des anhaltischen Staates und einen Sitz im Landtage auf dem sich die Komture zeigen mußten. Der Vergleich wurde am 20.Oktober 1697 in Magdeburg vollzogen und ist am 7.Oktober des folgenden Jahres durch ein Handgelöbnis bei Seiner Hoch-Fürstlichen Durchlaucht bestärkt worden. Mit diesem Vertrag wurde die Sonderstellung des Deutschen Ordens beendet. In der Praxis hatte die Regierung des Fürstenhauses meist vorher schon ihre Gesetze und Verordnungen durchgesetzt, der Orden gab aber jetzt endgültig seine Unterwerfung und Eingliederung in das anhaltische Staatsgebilde zu. Der Komtur von Buro zählte nun zu den Landständen des Fürstentums und hatte auf den Landtagen Sitz und Stimme. In Einklang mit seinen Verpflichtungen gegenüber dem Hochmeisteramt des Ordens erkannte der Buroer Komtur seine Einordnung in das anhaltische Fürstentum an.
 Als Pächter und Verwalter des Ordensbesitzes werden genannt.

- 1675 Johann Neumann

- 1686 Johann George Schuster

- Febr. 1695 Michael Frosch

- 1703 Johann Becker

- 1708 Amtmann Christian Heinrich Oldenburger

- 1718 Johan Frentzel

- 1720 bis 1726 Amtmann Just Ludolf Oldenburger

- 1726 David Wintzer

- 1732 bis 1738 Amtmann Langschmied neben dem Verwalter Friedrich Ebendorf

- 1740 Amtmann Carol August Osten

- 1747 Lortorius ( eventuell )

- 1751 Amtsverwalter Johann Christian Drebing, der schon 1749 als Amtsschreiber in Erscheinung tritt.

- 1763 Amtmann Johann Anthon Gottlieb Hagemeier, "gewesener Capitain Lieutnant unter der hannöverscher Guarde zu Pferde".

- 1773 Amtmann Albrecht Andreas Rhese

- 1781 Oekonomie-Amtmann Johann Ludewig Türke

- 1805 Johann Gottlieb Arnhold
Galakleidung eines Komturs des Deutschen Ordens im 18. Jahrhundert.
 1704/05 gab es in Buro wieder, wie im Jahre 1580, 18 Untertanen in eigenen Häusern und mit eigenen Wiesen. Samson Freiherr von Stein sorgte 1721 für Buro, in dem er 800 Taler Kapital stiftete und mit 5% Zinsen anlegen ließ. Daraus fielen pro Jahr 30 Taler für den Pastor in Buro, das dieser jeweils zu Michaelis ausgezahlt bekam, und nochmals 10 Taler für das Hospital zu Lucklum an. Den Wert von Buro hatte inzwischen auch Fürst Leopold von Anhalt-Dessau erkannt. Er versuchte von 1723 bis 1746 unablässig, die Kommende in Buro käuflich zu erwerben. Doch der Deutsche Orden wußte, was er an Buro hatte. Der Komtur lobte Buro 1723 als "Perle der Ballei". Keine Lasten ruhten auf seine "Perle" nur lediglich jährlich 16 Taler Steuern, die die Dorfbewohner aufbringen mußten. Buro wurde auf einen Wert von 97160 Talern taxiert, wobei die Waldnutzung neben der Weide- und Ackerwirtschaft voranstand. Auf keines der Angebote gingen der Komtur von Stein und auch seine Nachfolger ein. Hier in seinem Lieblingswohnsitz in Buro starb Samson Freiherr von Stein 1727. Sein in Stein gehauenes Bildnis, ist heute noch als (Epitaph) in der Buroer Kirche zu bewundern. Nachdem Tode des Freiherrn wohnten die Komture mit einer Ausnahme nur noch gelegentlich in Buro. Die Verwaltungsarbeit übernahm in der Abwesenheit ein eingesetzter Administrator. Die Komture traten mehr und mehr in den Hintergrund.
Carl Freiherr von Stein ( * ? - 1733 ) wird 1730 als Landkomtur der Deutsch-Ordens-Ballei Thüringen, Komtur zu Zwätzen, Griefstedt und Buro sowie Statthalter der DOB Hessen genannt . Quelle: https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olf/struktur.php?bestand=19231&sprungId=1186425&syssuche=Buro&logik=&nolights=&letztesLimit=suchen
Zunächst übernahm als Komtur Hildebrandt Christoph von Hardenberg, Generalleutnant der Kavallerie, die Komturei. Als der Ordensmeister von Bülau 1732 verstarb, wechselte von Hardenberg als Landkomtur zur Ballei Ober- und Niedersachsen. Ihm folgte deshalb Friedrich Freiherr von Holle (1734 - 1757) als Komtur in Buro, der im September 1734 in sein Amt eingeführt wurde. Er war zwar 23 Jahre als Komtur eingesetzt, war aber die meiste Zeit nicht in Buro anwesendt. Sein Gesundheitszustand machte ihm besonders in den letzten Jahren seines Lebens schwer zu schaffen und seit 1746 wohnte er ständig in Hannover, wohin er außer auf seinen Badereisen nach Pyrmont auch früher schon öfter kam. Sein brieflicher Kontakt zu Buro beschränkte sich in den letzten Jahren nur noch auf Neujahrsglückwünsche. Als er sein Amt antrat muß in wohl der bauliche Zustand der Komtureigebäude nicht behagt haben und er verlangte vom Landkomtur finanzielle Mittel für eine Erweiterung der Gebäude. Das wurde aber aus Erspanisgründen vom Landkomtur abgelehnt. Unter seiner Amtszeit geschah nichts Wesentliches in Buro. 1740 und 1742 einigte man sich mit den von Lattorffs im Nachbarort Klieken wegen der Hutungsrechte. ( Die Hutungsrechte sind eine alt hergebrachte Regelung der Hütungsberechtigungen in den Gemeinden. Sie regeln die gemeinsame Weideberechtigung in Forsten sowie auf Äckern und Wiesen. ) Die Pächter der Kommende mußten genau Buch führen und konnten nie die Kommende schädigen oder in ihre eigene Tasche wirtschaften. Bei Viehseuchen, Mißernten oder Elbdammbrüchen wurden ihnen Nachlässe auf ihre zu entrichtende Pacht gewährt.
Die Ordens-Komturei war Grundbesitzer im Zerbster Land mit dem Recht unter Hinzuziehung von Schöffen, Zivil - wie auch Strafsachen zu verhandeln. In späterer Zeit wurden dafür ein Justitiar verpflichtet. So leistete am 7. November 1746 der Advokat Johann Gottfried Wilcke aus Coswig im Ordenshaus zu Buro den Gerichtseid. Ihm folgten Hofrat Jacob Bülau und 1774 der Bürgermeister Christoph Warneyer. Das Komtureigericht bestand bis 1809. Der letzte Gerichtsverwalter war Johann Ludwig Warneyer. In einer eigens vorhandenen Gerichtsstube im Ordenshaus ist oftmals über Streitigkeiten mit den Buroer Untertanen verhandelt worden. 1746 verzeichnete man 11 Bauernfamilien, die natürlich Leibeigene des Ritterordens waren.

Die Familien von: Schulze Christoph Lorf (Nachfahren gibt es heute noch in Fort Lauderdale / Florida / USA ), Schöffe Chritoph Murock, Christoph Gotthardt, Christian Große, Michael Murock, Jacob Dannenberg, Rudolf Kehlitz (Nachfahren gibt es heute noch in Buro), Gottlieb Seyde, Christian Hintze, Christoph Lehmann und Martin Heinrich waren sogenannte Abbringer oder Dreschbauern des Ordens. Sie sollten durch folgenden Eid verpflichtet werden:
Ich schwöre zu Gott dem Allmächtigen im Himmel und auf sein heiliges Wort einen wahren leiblichen Eid, dass ich den hochlöblichen deutschen Ritterorden, Seine Exzellenz Hochwürden und Gnaden, dem Herren Landkomtur, Freiherr von Trote und seiner Hochwürden und Gnaden, dem Herren Kommandeur allhier in Buro, Herrn Friedrich von Holle samt den hohen Nachfolgern im Orden hiesigen Ortes mit schuldigem treuen gehorsam, in gewöhnlichen Pflichten und Bürden getreu, hold und gegenwärtig sein und mich auch wider hochgedachten hochlöblichen Orden und jetzigem hohen Herrn Kommandeur diesen Ortes auf keinen Wege widersetzen sondern hochgedachten Orden und die Herren Komturen, meinen Gerichtsherren und Oberen als eine von Gott vorgesetzte Obrigkeit erkennen, sie nebst denen, so in ihrem Namen nachgesetzt und folgen und in allem als einen getreuen Untertanen wohl und anstehet und gebühret, gehorsam sein, denselben und der Kommende Schaden nach Möglichkeit verhüten und abwenden, hingegen dero allerseitigen Nutzen und Frommen suchen und befördern will, so wahr mir Gott helfe und sein heiliges Wort durch Jesus Christus meinen Herrn und Heiland. Amen

Keiner wollte aber die Finger zum Schwur in die Höhe richten weil sie einhellig der Meinung waren, daß sie die Erfordernisse nicht mit gutem Gewissen beschwören könnten "... weil das Korn rein aus Stroh zu dreschen in aller Welt unmöglich sei". Die Streitigkeiten und Zerwürfnisse zwischen den eingesessenen Bauer, auch wenn sie Leibeigene des Ordens waren, und den Ordensvertetern nahmen zu. Sie erreichten im Jahre 1750 ihren Höhepunkt als die Bauern ihren Hofdienst nicht mehr wie bisher leisten wollten. Der Komtur ließ die Getreidemahd trotzdem am 17.Juli des Jahres mit 5 Lohnknechten beginnen. Als das die Einwohner erfuhren eilten sie ebenfalls an die Breite am Ordensforsthaus und mähten mit. Das wiederholte sich an den folgenden Erntetagen. Am 20 Juli begannen die Lonknechte mit der Einfuhr des Getreides. Die Frau des Dorfschulzen Lorf muß wohl als erste davon Kenntnis erlangt haben. Sie alarmierte die anderen Dorfbewohner und eilte mit ihnen auf Feld. Hier wurden der "Zehnt" der Ihnen wohl zugestanden haben mochte mit Gewalt genommen. Dabei wurden von der Frau des Schulzen unerlaubte Reden in Gegenwart des Ordensschreibers Ottershausen ausgestoßen. Das führte nun zu Verhandlungen des Rechnungsführers Christoph Drebing mit dem Dorfschulzen Lorf in Gegenwart des Ordensförsters Georg Brandes und der Gerichtsschöffen Christoph und Michael Murock. Man wurde sich nicht einig. Erst 4 Jahre später regelte eine Vereinbarung das "Abbringen des Getreides um die 10. Mandel". Die 11 Bauern erhielten statt des "Zehnt" also der 10. Mandel:

-für jeden Morgen Weizen zu mähen,aufzuharken,in Mandel

zu setzen und nachzuharken 8 Ggr.

-für den Morgen Roggen 6 Ggr. 8f

-für einen Morgen Gerste 6 Ggr.

-für einen Morgen Hafer oder Heidekorn 5 Ggr.

- für einen Morgen Erbsen,Bohnen oder Linsen 8 Ggr.

Hinzu kam für die ganze Erntezeit 1/4 Bier zum Getränk.

Der Hofdienst wurde dahingehend geregelt , daß die Männer 40 und die Frauen 20 Tage im Jahr arbeiten mußten. Sollten sie darüber hinaus auf dem Gut erforderlich sein, dann erhalten die Männer 3 Ggr. und die Frauen 2 Ggr. 6 f pro Tag. Beim Mähen der Rübensaat werden 6 Ggr. und für das Dreschen der Rübenkörner 4 Ggr. gezahlt. Das Getreide dreschen sie um den 14. Scheffel. Für Botengänge erhalten sie, wenn sie eine Meile übersteigen, 1 Ggr. pro Meile. Die 11 Untertanen mußten weiterhin den Schweinehirten helfen und durften dafür ein Schwein frei zur Eichelmast treiben.
Ein Vergleich der Kaufkraft zu heute ist schwierig. Ein Guter Groschen (Ggr.) unterteilte sich zu dieser Zeit in 12 Pfennige. 24 Ggr. waren ein Reichstaler. Ein Ggr. entspach bei Nahrungsmitteln, in der Gastronomie und bei Wohnmieten in etwa der heutigen Kaufkraft von 1,50 €.
 

Ahnenreihe des Friedrich von Holle - Komtur in Buro

Die von Holle ( auch Helle ) sind ein im Herzogtum Schleswig und auf Jüdland ursprünglich ansässiges Adelsgeschlecht, welches von den dänischen Königen von dort vertrieben wurde und sich dann in Niedersachsen niederließen. Sie gehörten dem braunschweigisch-lüneburgischen Adel an und hatten ihren Sitz im Kahlenbergischen.

      Rudolf von Holle Gertrud von Münchhausen      
      Georg von Holle a.d.H. Himmelreich, Landsknechführer, * 1514 - † 03.03. 1576 & Gertrud v. Horne, *? - †1575, Heirat 1537/38 >> Tochter: Gertrud von Holle, Erbin Mark bei Tecklenburg, * 1542 - 30.12.1590 heiratet 31.01.1576 Hermann von Diepenbroick, Herr zu Buldern/Westf, belehnt mit Oedinck, Domscholar zu Münster, * ?- † 03.11.1596.
 
Ururgroßeltern: Tonnius von Holle & Catharina v.d. Schulenburg Ernst von Alten Herr auf Großgoltern und Dunau, * 1518 - 17.06.1576 & Catharina von Holle,*1539 - 08.05.1597, Heirat 1559 in Grohnde Christof von Kissleben, Herr auf Benzingerode, *1558 -1582 & Magdalene Agnes von Britzke, *1552 - † 29.09.1616 Heinrich von Maus, Fürstlich braunschweig'scher Kammerjunker & Sophie von Steinberg a.d.H. Wispenstein  
Urgroßeltern: Conrad (Curdt ) von Holle & Armgard von Alten   Bodo von Kissleben , *? - 22.04.1658 & Hedwig Elisabeth von Maus    
Großeltern: Harbord von Holle & Anna Veronika von Kissleben    
Eltern: Georg  ( Jürgen ) Christoph von Holle, * ? - † 07.11.1793 & Ursula Anna von Heimburg
Geschwister: Harbord v. Holle, Erbherr auf Eckerode u. Duensen, Hof- und Kanzleirat, wird 1711 bei der Kaiserkrönung von Karl VI. zum Reichsritter geschlagen,
heiratete Louise von Pritzbuer.
Kinder:
-Charlotte von Holle  heiratet  in Hannover Andreas von Bernstorff
    Kinder:
      - Sophie Luise von Bernstorff.
       - Andreas von Bernstorff.
      - Heinrich Joachim Karl von Bernstorff wurde in Hannover geboren. Er starb in Paris.
       -Sophie Eleonore Friederike von Bernstorff,heiratete E. von Schardt.

-Sophie Ernstine von Holle  heiratet  in Hannover Carl Friedrich von Mandelsloh

- Caroline Amalie von
Holle  heiratet NN. von König, Oberhauptmann
Adolf August v. Holle Ursula Sophia v. Holle Friedrich von Holle *04.10.1684 - † 1758 Ernst Christian v. Holle,fstl. Wirklicher Geheimer Rat zu Württemberg und Kriegspräsident, heiratete Eleonore Freiin von Mentzingen
 
   

Wegen seiner Altersbeschwerden trat 1748 der 63-jährige von Holle als Komtur zurück. Er wurde mit 500 Talern Jahresgeld abgefunden. Vom Landkomtur wurde aber ausdrücklich betont, daß von Holle bis zu seinem Tode den Titel "Komtur zu Buro" führen dürfe. 1758 verstarb Friedrich Freiherr von Holle. Seit mindestens 1748 ließ sich von Holle vom braunschweigischen Oberstallmeister Eckard August Freiherr von Stammer in Buro vertreten. 1756 wurde von Stammer offiziell die Leitung der Komturei übertragen, anfangs vielleicht nur als Hauskomtur. Freiherr von Stammer hielt sich jedenfalls nur gelegentlich in Buro auf.

Der adlige Abstammungsnachweis des Eckard August von Stammer und die Verpflechtung seiner Familie mit anderen Adelshäusern.:

Ein solcher Nachweis war unbedingt notwendig, um Komtur im Deutschen Orden werden zu können.

 
Heinrich von Stammer, auf der alten Burg oder dem Niederhof zu Ballenstedt, * um1410 in Ballenstedt - 1462 , heiratet in 1. Ehe Ottilia von Hoym, heiratet in 2. Ehe 1458  Lucke ??? , * um 1415 in Westorf - ?

Kinder:

Heinrich von Stammer der Alte, *um 1450 - 1518, heiratet um 1580 Margarethe von Veltheim, * ? - ?

Sohn:

Eckard von Stammer auf Westorf / Sachsen-Anhalt, * um1490 - 1567 , heiratet in 1. Ehe um 1520 Margarete von Thale, * um 1501 in Westorf - 1555. Heiratet in 2. Ehe  Catharina von Marenholtz, v.d. Assenburg und Halberstadt.
Kinder: Heinrich von Stammer * 1542 -1592 (1602) und Margarethe von Stammer auf Wedlitz , * 1541 - 1602,Tochter des Heinrich von Stammer auf Wedlitz * um 1515 - 1566 und der Anna von Hoym, * um 1520 in Stecklenburg / Sachsen-Anhalt - ?
  Kinder: Arend ( Arnd, Arnold ) von Stammer, * ?- vor 1611 erzstiftscher magdeburgischer Hauptmann auf Querfurt, 1. Ehe mit Gertrud Schenk , * ? - 1601, Zweite Ehe 1604 mit Barbara von Plato, Tochter des  Georg von Plato
Kinder:: Agnes Margarethe von Stammer, * 1602 - 31.03.1641, heiratet 1634 Georg Burchard von der L????
Christoph von Stammer
Arnd Gebhard von Stammer, * ? - ? , heiratet 1619 Anna Elisabeth von Rauchhaupt a.d.H. Hohenturm, * ? - 1635/36. Heiratet in 2. Ehe 1639 Catharine Dorothee von Stammer.
Jürgen Arend von Stammer, Herr auf Wörmlitz, Wedlitz und Ballenstedt, * 21.01.1581 - 03.07.1658, heiratet Anna Elisabeth von Königsmarck a.d.H. Loburg,
Kinder: - Henning Philipp von Stammer, * - 1691, heiratet 1682 Philippina Catharina von Biedersee, * 08.12.1666 in Ilberstedt - 14.11.1717 in Grabow beerdeigt am 15.12.1717 in Wörmlitz.
Kinder: -Elisabeth Anna Marie von Stammer a.d.H. Wörmlitz, * 01.01.1684 - 26.09.1732 in Grabow, heiratet Hans Christoph von Wulffen, * 07.07.1671 in Pietzpuhl - 28.10.1720 in Grabow.
- Arndt Vollrath von Stammer
 - Hennig Philipp von Stammer * 1689 - 30.07.1758, heiratet am 23.04.1716 Maria Elisabeth von Lattorff , * 18.08.1689 - 05.01.1745
- Anna Elisabeth von Stammer, * ? - ? , heiratet 1676 Gustav Adolf von der Schulenburg Herr auf Emden, Schadeleben und Beetzendorf, Kurbrandenburgischer Wirklich Geheimer Rat, Kammerpräsident zu Magdeburg, Erbküchenmeister der Kurmark, * 04.10.1632 in Altenhausen - 27.10.1691 in Halle, beerdigt in Emden.
Eckard Heinrich von Stammer zu Westorff * um1570 - † 1630 heiratet um 1595 Barbara von Treskow *1575 in Neumark / Sachsen-Anhalt - März 1641 in Rammelburg / Sachsen-Anhalt ( beigesetzt 04.03.1641 )
Eltern der Ehefrau: Adam v. Treskow und Eva v. Schöning
    Söhne
Hanns Heinrich von Stammer zu Ballenstedt, *27.07.1603 in Westorf / Sachsen-Anhalt -08.05.1654 in Rammelburg / Sachsen-Anhalt, heiratet 1641 Margaretha Judith von Bennigsen zu Banteln, *23.06.1622 ( getauft )- 24.07.1704,
  Eltern der Ehefrau: Erasmus von Bennigsen, * 1593 - 1647 und Adelheid Anna von Amelunxen, *1596 in Einbeck / Niedersachsen - 20.01.1644 in Amelunxen / Niedersachsen
  Großeltern der Ehefrau Johann von Bennigsen, * Okt. 1558- 30.081618 und Maria von Gittelde, * 1563 - 1654
Kinder: Erasmus von Bennigsen *24.06.1593 ( getauft ) - 26.11. 1647
Töchter: Margaretha Judith von Bennigsen , * 23.06.1622 (getauft ) - 24.07.1704heiratet um 1743 Hans Heinrich von Stammer zu Ballenstedt ( siehe oben )
Maria Sophia v. Bennigsen, heiratet Georg Heinrich von Bernstein
Johann Levin von Bennigsen,* 20.07.1582 - ?
Kinder: Moritz Adrian Adam von Stammer, * 1659 - 1704, preuß. Geh. Rath und seit 1687 Stiftshauptmann der Stadt Quedlinburg, erhält 1693 Ritterschlag im Johanniterorden. Heiratet Sophie Marie von Lennitz.
SSöhne: - Johann Friedrich von Stammer, * ? - 1720, Herr auf Selmnitz, Straussfurt, Vehra u.Kranichsfurt, erst königl. poln. und kursächsischer Hofrath und später Geh. Rath und Oberaufseher der Grafschaft Mansfeld. Heiratet Hedwig Sophie von Meisenberg. Starb ohne Nachkommen.
- H. M. von Stammer
Louise von Stammer, heiratet Moritz Georg Philipp von Veltheim.
Kinder: - Heinrich Adrian von Veltheim, * ? - 1709, heiratet Anna Sophie von der Schulenburg, * 11.02.1678/79 - 07.11.1724
- Joachim Ludolf von Veltheim
- Anna Adelheid von Veltheim heiratet Hanns Daniel von Bartensleben
- Hedwig Elisabeth von Veltheim, heiratet Otto von der Wense
- Amalia von Veltheim
- Sophia von Veltheim
Maria Katharina von Stammer, * 23.01.1645 - 13.05.1671 in Falkenstein, heiratet Moritz Johann Bernhard von der Asseburg Herr zu Falkenstein und Domherr zu Halberstadt, * ? - 15.01.1682 in Falkenstein.
Söhne: - Johann Heinrich von der Asseburg Herr auf Meisdorf und Wiesenrode,* 04.11.1662 in Falkenstein - 21.07.1689, heiratet Sibylle Brigitte von der Asseburg zu Wallhausen, * 1656 - 06.04.1707 in Meisdorf, Tochter des Ludwig von der Asseburg, Herr auf Wallhausen und Calbe und der Catrin Elisabeth von Bodenhausen. Der Großonkel von Sibylle Brigitte, Achatz von der Asseburg Herr zu Schermke,* ? - 1687 war in dritter Ehe mit Katharina Dorothea von Stammer, * ? - 1689, verheiratet.
- Erasmus August von der Asseburg Herr auf Falkenstein, Pansfelde, Molmerswende und Dankerode,* 02.06.1668 - 20.08.1728, heiratet Erdmuthe Helene von Minnigerode, * 18.07.1681 - 27.05.1754 in Falkenstein, Tochter des Jobst Burchard zu Bockelhagen und der Sophia Katharina Spiegel zu Desenberg.
- Magdalene Margarete von der Asseburg, * - † 11.02.1668/69 in Falkenstein
- Ilse Sophie von der Asseburg , * 23.03.1665/66 - † 09.08.1667 in Falkenstein
Eva Augusta von Stammer a.d.H. Ballenstedt ( Rammelburg ),* 14.01.1645 - 26.01.1684, heiratet in 1. Ehe von Einsiedel. Heiratet in 2. Ehe mit Moritz Hans von Katte zu Wust *16.06.1633 - 24.01.1684.
Söhne - Christof von Katte
- Hans Heinrich von Katte, * 16.10.1681 in Wust - 31.05.1741 in Reckahn; heiratet am 29.04.1703 in Berlin Dorothea Sophie von Wartensleben, * 13.11.1684 in Kassel - 05.11.1706(1707) in Brüssel od. Maastricht
-Eckard Adam von Stammer, erbgesessen auf Arnstedt und Ballenstedt,* 1608  -21.08.1673, heiratet in 1. Ehe Ilsa ( Elisabeth) Sophia von der Asseburg. Heiratet in 2. Ehe Magdalena Maria von Arnstedt
1.Quelle: Johann Diederich von Steinen,Westphälische Geschichte mit vielen Kupfern, 2. Theil, Lemgo 1755.

-Eckard Adam von Stammer erbgesessen auf Arnstedt und Ballenstedt,* ? -21.08.1673 verheiratet mit Ilsa Sophia von der Asseburg verheiratet war, Tochter von Busso von der Asseburg Herr auf Falkenstein und Neuendorf, * ? - 21.11.1646 und seiner zweiten Ehefrau Magdalena von der Asseburg, * 17.02.1587 - 18.12.1639, Tochter des Hans Ernst v. d. Asseburg und der Ilsa von Quitzow, * ? -1625. Ein Bruder von Ilsa Sophia von der Asseburg, war Johann Bernhard von der Asseburg, der Maria Katharina von Stammer ehelichte ( Quelle: Johann Diederich von Steinen,Westphälische Geschichte mit vielen Kupfern, 2. Theil, Lemgo 1755 )

  Eltern der Ehefrau -Busso von der Asseburg Herr auf Falkenstein und Neuendorf, * ? - 21.11.1646 und seiner zweiten Ehefrau Magdalena von der Asseburg, * 17.02.1587 - 18.12.1639, Tochter des Hans Ernst v. d. Asseburg und der Ilsa von Quitzow, * ? -1625.
Geschwister der Ilsa Sophia von der Asseburg - Johann Bernhard von der Asseburg Herr zu Falckenstein und Domherr zu Halberstadt, * ? - 15.01.1682 in Falkenstein., heiratet Maria Katharina von Stammer , * 23.01.1645 - 13.05.1671 in Falkenstein. (siehe oben)
- Busso von der Asseburg, *? - ?
- Dorothea von der Asseburg, * 1624 - 1674, heiratet 1649 Volrath Ludolph von Krosigk zu Besem und Poplitz
- Godel Magdalena Clara von der Asseburg,*? - ?, heiratet Josias von Veltheim, *? - ?
- Clara von der Asseburg, *? - ?, heiratet Michael Herman von Hagen, *? - ?
- Barta von der Asseburg, *? - ?, heiratet Victor von Bülow , *? - ?
2.Quelle: Deutsche Adelsproben aus dem Deutschen Ordens-central-archive .

-Eckard Adam von Stammer erbgesessen auf Arnstedt und Ballenstedt,* ? -21.08.1673 verheiratet mit Magdalena Maria von Arnstedt * 21.12.1622 -04.12.1707, ( )

  Eltern der Ehefrau Magdalena Maria von Arnstedt - Hieronymus Brand von Arnstedt * ? - 1636, heiratet Isabelle Sidonie von Bennigsen, * 23.07.1600 - ?, Eltern: Johann von Bennigsen, * Okt. 1558- 30.081618 und Maria von Gittelde, * 1563 - 1654 ( Quelle: Deutsche Adelsproben aus dem Deutschen Ordens-central-archive , hier wird auch eine Catharina von Gitelde als Mutter genannt )
Geschwister der Magdalena Maria von Arnstedt - Johann Friedrich von Arnstedt Herr auf Brumby, Otzdorf und Hornhausen, Domherr zu Halberstadt , * 12.03.1624 - 23.07.1677 in Halberstadt, heiratet Magdalene Sophie von Stedern, *03.05.1630 - 24.12.1663
- Anna Margarethe von Arnstedt, *24.09.1625 in Halberstadt - 29.12.1680, heiratet am 17.06.1651 in Rammelburg Ludwig von der Asseburg, *14.11.1622 in Pesekendorf - 17.09.1673 in Heindorf, Oschersleben
- Elsa Sidonie von Arnstedt, * ? - ? , heiratet um 1667 Christian Ludwig von Hoym, * 1635 - 1670
- Erasmus Christian von Arnstedt
- Dorothea Sophia von Arnstedt
- Clara Lucia von Arnstedt
Söhne: - Eckard Heinrich von Stammer auf Westdorf und Ballenstedt, kurbrandenburg. Lieutenant kurbrandenburg. Oberstwachtmeister, * ? -  1676 od. 1673
-  Hieronymus  Burchardt (Busso) Adrian von Stammer, kurbrandenburg. Lieutenant, * ? - 1707, heiratet Hedwig Marie von Minnigerode.
- Eckard Friedrich von Stammer, auf Vorwerk Assmannsdorf bei Mellenstorf,  kursächsischer Obristlieutenant. * 18.06.1658 - ?, heiratet am 10.07.1700 Sophia Gertrud von Krosigk. * getauft 1664 - ?
Eltern der Ehefrau Heinrich von Krosigk und Eleonora Elisabeth von der Asseburg
  Großeltern der Ehefrau Heinrich von Krosigk und Bertha von der Schulenburg, * 07.07.1631 - † ?
Söhne Heinrich Adam von Stammer, *? - ?
Eckard August von Stammer, * 18.10.1705 - ?

Wird 1741 als Ordensritter des Deutschen Ordens genannt.

 
Der Siebenjährige Krieg (1756-1763) machte sich wegen der häufigen Truppendurchmärsche und den daraus resultierenden Ansprüchen der einquartierten Gäste sehr unangenehm für Buro bemerkbar. Ein Komtur kümmerte sich nicht um die Nöte und der Verwalter war auf sich allein gestellt und mußte sehen, wie er allzu großen Schaden abwenden konnte. Im Dezember 1758 traf es sich gut, daß Buro Fürsprache hatte an einem Adligen, der früher im Zerbster Schloß von Holle kennengelernt hatte und jetzt in die Umgebung des preußischen Königs gelangt war. Nach mündlichen Überlieferungen soll sich König Friedrich zunächst unwirsch geäußert haben, " ich weiß den Teufel, wo die Kommende Buro liegt". Doch die Bitte, Buro zu verschonen hatte dann doch Erfolg, da der Preußenkönig antwortete, "soll Resolution haben !". 1759 wurde, obwohl die Lasten durch den Krieg weiter stiegen, der Kirchenbau erweitert. Ein in einer Orgellade in der Buroer Kirche gefundenes Schriftstück zeugt davon.

Zur Nachricht, daß dieses Orgel=Werk im Jahr 852 [?], da fast gantz Deutschland mit Krieg* heimgesucht ... ... [nicht entziffert] gewesen [?] wurde und auch hier ... betrübte Stunden schlugen, aufs Befehl und Kosten des derzeitigen Land-Comandeurs Löbl ². Balley Sachsen hohen Teutschen Ordens, Herrn DANIEL CHRISTOPH GEORGE Raths...[nicht entziffert] von der SCHULENBURG, und unter Direction des derzeitigen OrdensRaths, Herrn JOANN GEORGE HAGEMEIERS, Gottzu ehren, der Gemeinde zur Bewachung/Bewahrung [???] ihrer Andacht, und obgedachten Stiftern dieses Wercks zur Befriedigung ihrer Gott ergebenen Begierden, von denen Orgel=Bauern, Herrn D. C. ZUBERBIER, und Herrn G. W. MÜLLERN erbauet, und unter vielen Kosten des dazu aptirten³ Platzes, da die Kirche, vom Altar an, um 9. Ellen ... [ nicht entziffert] verlängert auch solcher Gestalt erweitert werden müssen, anhero gesetzet worden. Sign. Ordens-Haus Burow, den 28.Septbr. 1759. J. AUG. BENJ. SCHWEICKERT, Administr. hierselbst. J. G. BRANDER Förster alhier. J. C. E. STOHN, Pastor hierselbst u. zu Klieken. J. L. HAERTEL Custors alhier. C. LORFF, Schultze alhier. J. DANNBERG C. MURCK Gerichts-Schöppen alhier.

* gemeint ist der Siebenjährige Krieg:. 3. Schlesische Krieg 1756-1763.

² Landkomtur von 1757 bis 1782

³ APTIEREN: so ändern, daß eine weitere Benutzung möglich ist.

Für die Übersetzung des Textes möchte ich mich an dieser Stelle ausdrücklich bei Herrn Ernst Herbst bedanken.
 

Zeitweilig waren in dem doch kleinen Ort bis 100 Leute einquartiert, die verpflegt werden wollten. Graf von Oeynhausen wurde 1760 nur nominell Komtur zu Buro. Er war wohl selbst nie hier. Er ließ sich, wie es von Holle bereits getan hatte, durch Freiherr von Stammer als Hauskomtur vertreten. Seit 1765 erhielt wahrscheinlich von Stammer persönlich die Kommende zugewiesen, die er bis ungefähr 1772 vorstand. Auch er war nicht immer in Buro anwesend und weilte oft in Braunschweig. Die Geschäfte übernahm dann der Verwalter. 1761 kam ein Kaptänleutnant Hagemeyer zunächst als Verwalter der Kommende nach Buro. Er wurde 1763 der Pächter des Gutes, das nach dem Ausscheiden von Holles nicht mehr verpachtet war, denn es fehlte in den Kriegswirren an zahlungskräftigen Leuten. Nach dem Ende des Siebenjährigen Krieges kam es mit dem anhaltischen Fürsten und vor allem mit dem Fürstenhaus in Zerbst zu Verhandlungen darüber, wie man sich die Kontributionslasten untereinander aufzuteilen habe. Es bedurfte erst vieler Mühen, ehe man eine befriedigende Lösung fand.

1772 verstarb der Landkomtur von der Schulenburg und die Komturei blieb ungefähr 6 Jahre unbesetzt, um die Besoldung des Komturs in Buro einzusparen. Im Jahre 1777 trat dann eine wesentliche Neuerung ein. Die Hauskasse der Komturei wurde in eine Balleikasse umgewandelt, was einer Zentralisierung der Ordensgelder gleichkam und somit die Finanzen den einzelnen Komturen entzogen wurde. Ein Zeichen für die Schwächung der Komture. In den folgenden Jahren wurde der damalige Landkomtur von Hardenberg, der aber nicht mit dem vorgenannten verwechselt werden darf, öfter angerufen. Das läßt den Schluß zu, daß die Komturei in Buro bis 1783 nicht mit einem Komtur besetzt war. Der letzte Komtur in Buro (1783 - † 24.09.1807) war der aus oberelsäßischem Uradel stammende Ludwig Herrmann August Freiherr Waldner von Freudenstein. Der an große Lebensansprüche gewöhnte Freiherr war sicherlich nur kurze Zeit in Buro, vielleicht nur um hier seine Jagdleidenschaft zu befriedigen. Den größten Teil seines Lebens wird der letzte Komtur von Buro wohl hauptsächlich auf seinen reichen elsäßischen Besitzungen verbracht haben. Die tüchtigen Pächter der Komturei in Buro, wie Türcke und Arnhold, sorgten für die guten wirtschaftlichen Erfolge des Landgutes und deren Instandhaltung. Schwere Schäden durch Elbdammbrüche entstanden dem Pächter in den Jahren 1780 und 1784. Auf Bitten des Ordens sorgten die anhaltischen Fürsten für eine Verstärkung des Elbwalles. Aber auch Streitigkeiten waren wie eh und je an der Tagesordnung. 1789 verletzte der Fischer Herzog aus Roßlau die Buroer Fischereigerechtsame. 1796 wurde auch eine neue Geldquelle für die Komturei erschlossen. Man verpachtete nämlich den Abbau und die Nutzung des feinen gelben Sandes des Fuchsberges an den Magdeburger Kaufmann Georgy. 1807 verstarb der letzte Komtur von Buro und zwei Jahre später fiel der Deutsche Orden in Deutschland der anbrechenden neuen Zeit zum Opfer. Anhalt, das während der napoleonischen Besetzung Deutschlands eigentlich neutral bleiben wollte und auf den Schutz des Zaren von Rußland vertraute, trat aber schließlich unter dem Druck des französischen Kaisers im April 1807 dem Rheinbund bei. Mit der Säkularisation vom 24. April 1809 durch Napoleon I. wurde der Deutsche Orden in den Rheinbundstaaten aufgelöst. Der Ordensbesitz ging an die territorialen Landesfürsten entschädigungslos über. Jeder Souverain des Rheinischen Bundes erwarb die in seinen Staaten gelgenen Ordensbesitzungen. Die Nettoeinkünfte der Kommende Buro werden hierbei mit jährlich 3500 Gulden angegeben. ( Der Rheinische Bund, Eine Zeitschrift historisch-politisch-statistisch- geographischen Inhalts, Bd19 Seite 190, Frankfurt a.M. 1811)Trotz aller Proteste des Deutschen Ordens fiel die Kommende in Buro nach etwas über 550 Jahren am 12. Juni 1809 an den Fürsten von Anhalt-Köthen zurück. Ein langes Kapitel Buroer Dorfgeschichte war damit endgültig beendet.

Die Übergabe der Besitzungen des Deutschen Ordens in Buro sind in einem Protokoll vom Notar Johann August Unger festgehalten worden. Daraus geht hervor, dass dieser in Begleitung zweier Zeugen aus Coswig, darunter der Justizbeamte Ittig vom Rat, sich zu Fuß nach Buro begeben hat. Als Bevollmächtigter des Herzogs zu Anhalt-Bernburg sollte er die Besitzergreifung vornehmen. Die Übergabe erfolgte durch den derzeitigen Amtmann Johann Gottlieb Arnhold als Pachtinhaber der Kommende. Aus Buro waren weiterhin zugegen:

Ordensförster Ludwig Beinhorn,

Johann Christian Ludwig Hennig aus Coswig als Pastor in Buro,

Johann Martin Friedrich Haertel als Kantor und Organist,

Johann Georg Hinze als Dorfschulze und

Johann Georg Loth, Johann Michael Pfennigsdorf, Johann Andreas Gotthard und Johann Andreas Murck als Einwohner und Untertanen.

Der Notar verlas zunächst seine Vollmacht zur Besitzergreifung, die sich auf den Befehl Napoleons I. vom 24.4.1809 zur Auflösung des Ritterordens stützte. Danach sollte die Zueignung an den Herzog zu Anhalt-Bernburg erfolgen und zwar mit :

"Commende Buro, mit dem dazu gehörigen Dorfe, dem Vorwerk, dem werder, den Schäfereien, Oberen- und Unteren Gerichten, Forsten, Holzungen, Jagden, Fischereien, Abgaben, Pachtungen, Diensten, Gemeinheiten, Unterthanen, geistlichen und weltlichen Herrlichkeiten, Lehnen und Unterlehnen, Zinsen, Steuern, Dienstpflichten und Freiheiten, Rechten und Besitzungen, Ordnungen geistlichen und weltlichen Standes."

Daneben wird das Zeremoniell der Übergabe geschildert, welches aus heutiger Sicht etwas seltsam anmutet. Aus den beglaubigten Abschrift des Notars geht hervor:

"An der Tür wurde ein Span ausgehauen, in den Stuben Platz genommen, Stühle und Tische verrückt, Feuer wurde in der Küche angezündet und wieder gelöscht, zum Schluß wurden die Brunnen gezogen. Anschließend erfolgte die Übergabe der Siegel des Gerichtshalters nebst Akten. Bei der Übergabe der Kirche an den Pastor ertönte das Orgelspiel des Kantors. Bei der Übergabe der Schuleinrichtungen wurde ebenfalls ein Span aus der Schultür herausgehauen. Zur Übergabe der Försterei begab man sich zur Küsterhainichte. Es erfolgte das Abhauen eines Zackens und die Ablösung eines scharfgeladenen Gewehres. Nun erfolgte die Begehung der Wiesen, Hutungen, Felder usw. Eine kleine Menge Erdboden wurde ausgehoben und mitgenommen. Auch im Werder wurde ein Span aus der Tür gehauen. Zuletzt erfolgte die Übergabe der Fischerei, wo der Fischer Nehring mit zugegen war. Wieder in der Commenthurei, die jetzt als Herzogliche Wohnung galt, erfolgte die Übergabe an den Amtmann Arnhold, der zugleich mit dem Förster verpflichtet wurde, dem Herzog treu zu dienen".

Nach der erfolgten Übergabe blieb der bisherige Pächter, Amtmann Johann Gottlieb Arnhold, noch in Buro. Ein "Pro Memoria" vom 9. September 1809 drehte sich um die Übergabe der Pachtrechnungen und des Goldvorrats von 185 Talern und 7 ch in Gold. Eine Quittung gibt über die Höhe des vierteljählichen Pachtbetrages von 675 Thl. in Gold Auskunft. Jährlich waren also insgesamt 2700 Thl. Pacht fällig. Die Abrechnung über die Buroer Waldungen erfolgte mit der Coswiger Forst-Kasse. Der Förster Ludwig Beinhorn, der einen guten Ruf besaß, wurde Herzoglicher Förster mit einem Jahresgehalt von 130 Reichsthalern. Darüber hinaus erhielt er ein Debutat von 16 Zentnern, Rüben , 6 Zentnern Getreide, 1 Zentner Erbsen, 1 Zentner Heidekorn, dazu freie Wohnung, 2 Gärten, etliche Stücke Ackerland und Wiesen. 1810 gab es noch keine Karte des Vorwerks Werder. Der Förster Beinhorn übernahm die Vermessungsarbeiten. Als Maß wurden rheinische Quadratruthen verwendet. Die Vermessung des Buroer Forst ergab insgesamt 1271 Morgen. Dazu gehörte der große Busch, der Korbwinkel, die Eichen zwischen dem Wall und der Elbe, sämtliche Heger, das Bruch und die Fichtenanlagen.

Die Abgaben der Buroer Untertanen sollten vom Amtmann eingezogen werden. Auch die Besoldung und die Debutate des Pastors sowie des Kantors und Organisten sollte er übernehmen. In der Jahrespachtrechnung wurde dann dies mit verrechnet. Eine weitere Promemoria befaßte sich mit der Aufhebung des Buroer Ordensgerichts. Diese Verwaltung ging an das Justizamt in Coswig über.

 

Warum fielen die Besitzungen an das Fürstentum Anhalt-Bernburg?

Die Adelsdörfer Klieken und Buro gehörten mit der Stadt Coswig und den Dörfern Zieko, Düben, Luko, Natho, Buko, Thießen, Ragösen, Hundeluft, Bergfrieden, Jeber, Stackelitz, Grochewitz, Weiden, Schlepke, Serno, Bräsen, Göritz, Cobbelsdorf, Köselitz, Pülzig, Wahlsdorf, Möllensdorf, Griebo, Wörpen und dem Adelsdorf Senst zum Amt Coswig. Mit dem Erlöschen der Linie Anhalt-Zerbst wurde das Fürstentum auf die anderen anhaltischen Fürstenhäuser aufgeteilt. Mit dieser Landesteilung von 1797 fielen das Amt Coswig und das Amt Mühlingen an Anhalt-Bernburg. Nach dem Aussterben der Bernburger Linie gingen diese 1863 an das vereinigte Anhalt mit der Landeshauptstadt in Dessau über. Von 1797 bis 1863 bestand in Coswig ein (Justiz-) Kreisamt und von 1863 bis 1866 ein besondere Kreisdirektion, die 1866 mit der Kreisdirektion in Zerbst zusammengelegt wurde.

Anhalt-Bernburg ... noch nie gehört ?

1252 Das Fürstentum entstand durch Erbteilung des Fürstentums Anhalt in Anhalt-Aschersleben , Anhalt-Bernburg und Anhalt-Zerbst .

1468 Die regierende Fürstenfamilie stirbt aus. Das Fürstentum geht an Anhalt-Zerbst .

1603 Das Fürstentum entstand erneut durch Erbteilung von Anhalt-Zerbst in Anhalt-Dessau, Anhalt-Bernburg, Anhalt-Köthen, Anhalt-Plötzkau und Anhalt-Zerbst.

1635 Erbteilung in Anhalt-Bernburg und Anhalt-Harzgerode.

1709 Vereinigung beider Territorien.

1718 Erbteilung in Anhalt-Bernburg und Anhalt-Bernburg-Schaumburg-Hoym.

1806 Erhebung der verbliebenen drei anhaltischen Fürstentümer zum jeweiligen Herzogtum durch Napoleon I.

1812 Vereinigung beider Territorien.

1847 Anhalt-Köthen-Plötzkau fällt an Anhalt-Bernburg.

1863 Die regierende Herzogsfamilie stirbt aus. Das Herzogtum geht an Anhalt-Dessau .

Die anderen Ämter von Anhalt-Zerbst wurden mit der Zerbster Teilung von 1797 wie folgt vergeben:

An das Fürstentum Anhalt-Dessau fielen:

Das Amt Zerbst mit der Stadt Zerbst und Ankuhn sowie den Dörfern Rietzmeck, Gödnitz, Steckby, Leps, Bias, Eichholz, Steutz, Hohen- u. Niederlepte, Luso, Bone, Nedlitz, Reuden, Pakendorf, Kermen, Badetz, Friederikenberg und die Adelsdörfer Nutha, Jütrichau, Dobritz, Hagendorf, Polenzko, Grimme, Golmenglin, Krakau und Göbel sowie das Amt Walternienburg, das aber bereits 1793 von Kursachsen besetzt war.

An das Fürstentum Anhalt-Köthen fiel das Amt Roßlau.

Hierzu zählten neben der Stadt Roßlau die Ortschaften: Rodleben, Brambach, Wertlau, Klein-Leitzkau, Pulspforde, Trüben, Straguth, Mühlsdorf, Mühlstedt, Streetz, Bornum, Bonitz, Mühro, Bernsdorf, Tornau, Elbhaus, Meinsdorf. Weiterhin das Amt Lindau mit dem Flecken Lindau und Lietzo, Badewitz, Deetz, Kerchau, Quast, Kuhberge, Strinum, Zernitz, Buhlendorf und Sorge.